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Warum wir so selten im Moment sind

Manchmal fühlt es sich an, als läge ein Nebel über dem jetzigen Moment – so wie auf dieser stillen Landstraße am frühen Morgen. Ich bin zwar körperlich hier, doch in Gedanken schon wieder ganz woanders. Dann läuft alles wie automatisch ab, und ich nehme kaum wahr, was direkt vor mir liegt. Kennst du diese Momente, in denen du etwas tust, aber mit dem Kopf längst beim nächsten Termin oder bei den Sorgen von gestern bist?

Ich ertappe mich zum Beispiel oft dabei, wie ich frühstücke und gleichzeitig meinen Tag plane. Der Duft des Kaffees steigt mir in die Nase, aber meine Aufmerksamkeit ist bei der To-Do-Liste im Büro. Unser Geist springt ständig hin und her – vom Gestern ins Morgen, von hier nach dort. Kein Wunder, dass wir das Jetzt so selten wirklich spüren. Überall locken Ablenkungen: das Smartphone, das nächste Meeting, die eigenen Gedanken, die unaufhörlich kreisen.

Dieses ständige Gedankenkarussell hat seinen Preis. Wenn wir immer woanders sind, rauscht das Leben an uns vorbei. Ich habe Tage erlebt, die abends wie im Nebel verschwimmen, weil ich mit meinen Gedanken nie wirklich im Tag angekommen war. Statt die kleinen Augenblicke zu genießen – das Lachen einer Kollegin, die Sonne auf der Haut, den Geschmack des Mittagessens – war ich innerlich auf der Flucht – auf der Flucht vor dem Jetzt, getrieben von dem Gefühl, ständig etwas erledigen zu müssen oder nichts verpassen zu dürfen.

Warum fällt es uns so schwer, im Moment zu bleiben? Ein Grund ist, dass unser Gehirn auf Autopilot schaltet, um Energie zu sparen. Routineabläufe erledigen wir gedankenverloren, während unser Kopf die nächsten Schritte plant. Zugleich sind wir es gewohnt, immer beschäftigt zu sein. In einer Kultur, die Produktivität feiert, fühlt sich Innehalten fast verboten an. Wir springen von Aufgabe zu Aufgabe, checken in jeder freien Sekunde Nachrichten – als hätten wir verlernt, einfach nur zu sein.

Mir ist dabei bewusst geworden, wie selten ich mir erlaube, wirklich innezuhalten. Sogar in ruhigen Momenten füllt mein Verstand sofort die Stille mit neuen Plänen oder alten Grübeleien. Es ist, als hätten wir eine innere Unruhe abonniert. Doch ab und zu blitzt ein Moment voller Gegenwärtigkeit auf: Wenn ich am Abendhimmel plötzlich die ersten Sterne bemerke oder beim Spazierengehen den Wind auf der Haut wirklich fühle. Dann bleibt die Zeit kurz stehen, und ich denke: So fühlt es sich an, lebendig zu sein.

Solche Augenblicke sind selten – aber sie zeigen mir, was möglich ist. Je mehr ich erkenne, wie oft ich nicht im Hier und Jetzt bin, desto größer wird mein Wunsch, genau das zu ändern. Der erste Schritt ist ganz simpel: bemerken, wenn ich abschweife. Ohne Groll, ohne mich zu verurteilen – einfach wahrnehmen, dass mein Kopf schon wieder woanders war. In dem Moment, in dem mir das auffällt, bin ich plötzlich doch hier – und genau da beginnt die Reise zurück ins Hier und Jetzt.

So fühlt es sich an, lebendig zu sein

Psychologischer Berater Tobias Kassühlke

Psychologischer Berater Tobias Kassühlke

Mut-Macher und bekennender Kaffee-Duft-Inhalierer.
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