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Selbstwert entwickeln – Teil 2: Wie lerne ich, mich selbst wertzuschätzen?

Wege zu mehr Selbstvertrauen: Mit kleinen Schritten zu großem Selbstwert

Nachdem wir uns im ersten Teil angeschaut haben, wo dein geringes Selbstwertgefühl seinen Ursprung hat, soll es nun darum gehen, wie du deinen Selbstwert aktiv stärken kannst. Ich weiß aus eigener Erfahrung: Den Wert in sich selbst (wieder) zu erkennen, ist ein Prozess – aber ein unglaublich lohnender. In diesem Beitrag teile ich drei Wege, die mir und vielen Menschen, die ich begleite, geholfen haben. Diese Strategien drehen sich um Selbstwirksamkeit, Selbstvertrauen und Selbstmitgefühl. Klingt vielleicht abstrakt, wird aber gleich sehr konkret. Bist du bereit, einen freundlicheren Blick auf dich selbst zu werfen? Los geht’s!

1. Selbstwirksamkeit spüren – kleine Erfolge, große Wirkung

Kennst du das Gefühl, wenn du eine Aufgabe geschafft hast, die du dir erst gar nicht zugetraut hattest? Dieses Kribbeln von „Wow, das hab ich geschafft!“ – Das ist Selbstwirksamkeit in Aktion. Selbstwirksamkeit bedeutet, zu erleben, dass du durch dein eigenes Tun etwas bewirken kannst. Für dein Selbstwertgefühl ist das Gold wert. Je öfter du dir beweist, dass du handlungsfähig bist, desto mehr wächst der Glaube an dich selbst.

Du musst dafür keine Riesensprünge machen. Im Gegenteil: Fang mit kleinen Schritten an. Ich habe zum Beispiel begonnen, mir bewusst ganz kleine Ziele zu setzen – etwa jeden Morgen nach dem Aufstehen das Bett zu machen. Klingt banal, oder? Aber jeden Tag dieses Versprechen an mich selbst einzulösen gab mir ein kleines Erfolgserlebnis. Nach einer Weile habe ich mich an größere Herausforderungen gewagt: ein neues Hobby ausprobieren, ein unangenehmes Telefonat führen, mich auf eine Weiterbildungsmaßnahme anmelden. Jedes Mal, wenn ich eine Hürde genommen hatte, wurde der leise Zweifel in mir ein Stückchen leiser. Wichtig ist, dass du deine Erfolge wahrnimmst und feierst – und seien sie noch so klein. Schreib dir abends drei Dinge auf, die du heute erledigt oder erreicht hast (und wenn es „10 Minuten Spazieren gegangen“ ist). Diese Liste führt dir vor Augen: Du kannst etwas bewegen. Schritt für Schritt programmierst du so deinen inneren Kritiker um. Er sieht: „Hey, ich kriege ja doch was hin!“ und wird anfangen, dir mehr zuzutrauen.

2. Vertrauen aufbauen – lern, dir (und anderen) zu vertrauen

Selbstvertrauen – das Wort sagt es schon – hat viel mit Vertrauen zu dir selbst zu tun. Wenn dein Selbstwert angeschlagen ist, hast du dieses Vertrauen vielleicht verloren. Aber keine Sorge: Vertrauen kann man üben wie einen Muskel. Ein Weg, der mir geholfen hat, war, mir selbst Versprechen zu geben und zu halten. Zum Beispiel habe ich mir vorgenommen, jeden Sonntag joggen zu gehen. Jedes Mal, wenn ich es tatsächlich getan habe, stieg mein Vertrauen in mich: Ich kann mich auf mich verlassen. Überfordere dich dabei nicht – wähle etwas Konkretes und machbares, und zieh es in kleinen Schritten durch. Es geht nicht darum, perfekt zu sein, sondern darum, dass du erlebst: Deine Worte und Taten stimmen überein. So wächst dein Selbstvertrauen nach und nach von innen heraus.

Vertrauen spielt aber nicht nur im Verhältnis zu dir selbst eine Rolle, sondern auch zu anderen Menschen. Wenn wir enttäuscht wurden oder uns minderwertig fühlen, ziehen wir uns oft zurück – aus Angst, erneut verletzt oder abgelehnt zu werden. Ich kenne das nur zu gut: Jahrelang habe ich meine wahren Gefühle vor Freunden verborgen, weil ich dachte, sie könnten mich weniger mögen, wenn sie von meinen Selbstzweifeln wüssten. Doch echtes Vertrauen wagen kann ungeahnt positiv enden. Als ich mich einmal einem guten Freund anvertraute und offen zugab, wie unsicher ich mich manchmal fühle, passierte etwas Wunderbares: Er reagierte mit Verständnis und Zuspruch. Kein Spott, kein Wegstoßen – im Gegenteil, unsere Freundschaft wurde noch tiefer. Dieses Erlebnis hat mir gezeigt, dass Vertrauen schenken (in die richtigen Menschen) ungemein heilsam sein kann. Du musst dir nicht jeden Kampf allein zumuten. Trau dich, wenigstens einer vertrauten Person ehrlich zu sagen, was in dir vorgeht. Die Erfahrung, angenommen zu werden, obwohl – oder gerade weil – du dich verletzlich zeigst, ist Balsam für dein Selbstwertgefühl. Sie lehrt dich: Du bist liebenswert, so wie du bist.

3. Selbstmitgefühl üben – dein liebender Blick auf dich selbst

Von all den Wegen zur Stärkung des Selbstwerts halte ich Selbstmitgefühl für einen der wichtigsten – und gleichzeitig herausforderndsten. Wir sind oft erstaunlich grausam zu uns selbst. Begehst du einen Fehler, schimpfst du innerlich vielleicht sofort: „Wie kann man nur so blöd sein!“ Würdest du so mit deiner besten Freundin reden? Wahrscheinlich nicht. Mitgefühl mit uns selbst zu haben bedeutet, uns in schwierigen Momenten mit derselben Freundlichkeit zu begegnen, die wir einem geliebten Menschen entgegenbringen würden.

Mir hat geholfen, mir bewusst vorzustellen, ich stünde neben mir als mein eigener bester Freund. Wenn ich mich z.B. nach einem Misserfolg am Boden zerstört fühle, lege ich sprichwörtlich einen Arm um mich selbst. Ich sage mir in Gedanken Dinge wie: „Okay, das lief nicht wie gehofft. Es ist in Ordnung, enttäuscht zu sein. Ich bin trotzdem wertvoll und darf ausruhen.“ Am Anfang fühlte sich das komisch an – wir sind es nicht gewohnt, uns selbst zu trösten. Doch je öfter ich es praktizierte, desto natürlicher wurde es. Selbstmitgefühl bedeutet nicht, in Selbstmitleid zu versinken oder Fehler schönzureden. Es bedeutet, anzuerkennen, dass Fehler und Unzulänglichkeiten menschlich sind, und liebevoll mit sich umzugehen. Studien zeigen, dass Selbstmitgefühl Menschen resilienter und mutiger macht, weil der innere Rückhalt da ist. Wenn du dir selbst ein guter Freund bist, kann dich das Urteil anderer oder der Erfolg/Misserfolg einer Sache nicht mehr völlig aus der Bahn werfen – dein Wert hängt dann nicht mehr davon ab.

Ein einfaches tägliches Ritual für mehr Selbstmitgefühl: Schaue morgens kurz in den Spiegel, lächle dir zu und wünsche dir selbst einen guten Tag – so, wie du es vielleicht einem lieben Menschen wünschen würdest. Klingt banal, aber dieser kleine Akt sendet deinem Unterbewusstsein die Botschaft: Ich bin es wert, freundlich behandelt zu werden. Im Laufe der Zeit wirst du merken, wie dein innerer Ton sanfter wird. Der Kritiker in dir darf sich allmählich zurücklehnen, während eine wohlwollende Stimme das Steuer übernimmt.

Hey, ich kriege ja doch was hin!

Fazit: Dein Weg zu einem gesunden Selbstwertgefühl

Deinen Selbstwert zu stärken, ist kein Sprint, sondern eine liebevolle Reise in deinem eigenen Tempo. Selbstwirksamkeit, Selbstvertrauen, Selbstmitgefühl – diese drei Säulen helfen dir dabei, Schritt für Schritt ein stabiles Fundament aufzubauen. Erlaube dir, mit kleinen Erfolgen zu starten und darauf aufzubauen. Übe dich darin, dir und anderen wieder zu vertrauen, und erlebe, wie Verbundenheit dein Gefühl von Wert steigert. Vor allem aber: Begegne dir selbst mit der Güte, die du verdienst.

Ich habe auf diesem Weg gelernt, dass die Beziehung zu uns selbst die längste und wichtigste unseres Lebens ist. Wenn wir bereit sind, in sie zu investieren – durch Taten, durch Vertrauen, durch Mitgefühl – profitieren alle anderen Bereiche mit. Plötzlich fühlst du dich innerlich stärker, authentischer und freier. Deine innere Würde, von der im ersten Teil die Rede war, wird nun nicht mehr von Zweifel verdeckt, sondern kann nach und nach strahlen.

Zum Schluss möchte ich dich ermutigen: Bleib geduldig mit dir. Rückschritte dürfen sein. Jeder kleine Schritt zählt und summiert sich zu etwas Großem. Oft bemerkt man die Veränderung erst, wenn man zurückschaut und feststellt: Wow, vor einigen Monaten hätte mich dieselbe Situation noch völlig aus der Fassung gebracht – heute komme ich viel schneller wieder ins Gleichgewicht. Genau das ist gewachsener Selbstwert.

Du bist es wert, dich selbst wertzuschätzen. Warte nicht darauf, dass dir jemand von außen die Erlaubnis dazu gibt. Gib sie dir selbst – am besten jeden Tag aufs Neue.

Hat dich dieses Thema berührt? Dann höre gerne in Folge 2 meines Podcasts „Selbstwert entwickeln“ rein, wo wir noch tiefer in diese Wege eintauchen und ich weitere persönliche Geschichten dazu teile. Und wenn du Begleitung auf deinem Weg brauchst: Schreib mir jederzeit oder buche ein kostenloses Erstgespräch. Du musst den Weg zu mehr Selbstwertgefühl nicht alleine gehen – ich bin von Herzen gerne an deiner Seite.

Psychologischer Berater Tobias Kassühlke

Psychologischer Berater Tobias Kassühlke

Mut-Macher und bekennender Kaffee-Duft-Inhalierer.
Du bist nicht hier, um perfekt zu funktionieren. Du bist hier, um du zu sein – ganz, verletzlich und echt. 💛

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Über diesen Blog

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In diesem Blog findest du ehrliche Impulse, psychologisches Know-how und praktische Tools für ein Leben mit mehr Selbstannahme, innerer Ruhe und echter Verbindung.
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