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Resilienz: Aus Krisen neue Stärke gewinnen

Manchmal kommt es mir so vor, als wäre ich wie ein Löwenzahn, der sich durch Asphalt kämpft. Die Umgebung ist hart und unwirtlich, doch die kleine Pflanze bricht trotzdem hindurch und streckt sich dem Licht entgegen. Genauso habe ich mich in manchen Phasen meines Lebens gefühlt: eingeengt von Umständen, die mich zu überwältigen drohten – und doch bin ich irgendwie daran gewachsen. Vielleicht hast du dich auch schon einmal so gefühlt.

Ich denke zum Beispiel an eine sehr schwere Zeit vor ein paar Jahren. Es war der Moment, als eine wichtige Beziehung in die Brüche ging. Von einem Tag auf den anderen war da diese Leere, und ich wusste nicht, wie es weitergehen sollte. Mein Herz fühlte sich an, als hätte es Risse bekommen, durch die alle Zuversicht herausfloss. In dieser Phase hätte ich nie gedacht, dass jemals etwas Gutes daraus entstehen könnte. Aber heute – mit etwas Abstand – erkenne ich: Diese Erfahrung hat mich zu einer resilienteren Person gemacht.

Was bedeutet das konkret? Nun, Resilienz heißt für mich, aus Krisen nicht zerbrochen hervorzugehen, sondern an ihnen zu wachsen. Das klingt erstmal nach einem abgedroschenen Spruch, ich weiß. Doch genau das habe ich erlebt. Die Trennung hat mir zwar den Boden unter den Füßen weggezogen, aber sie hat mich auch gezwungen, mich selbst besser kennenzulernen. Ich habe gelernt, mir Zeit zu geben, Wunden heilen zu lassen und dann Schritt für Schritt wieder nach vorn zu schauen. Früher dachte ich, stark sein bedeutet, keine Schwäche zu zeigen. Heute weiß ich: Wirklich stark bin ich dann, wenn ich meine Verletzlichkeit zulasse und trotzdem weitermache.

Interessanterweise haben mich gerade die schwierigsten Momente meines Lebens geprägt. Jede Herausforderung hat mir etwas Neues über mich gezeigt. Als mein Herz gebrochen war, entdeckte ich zum ersten Mal, wie viel Kraft in ehrlicher Selbstfürsorge steckt – zum Beispiel, indem ich Hilfe von Freunden annahm, anstatt alles mit mir allein auszumachen. Eine andere Krise, ein beruflicher Misserfolg, lehrte mich, dass ein scheinbares Ende manchmal der Anfang von etwas Neuem ist. Damals fühlte es sich an, als hätte ich auf ganzer Linie versagt. Aber mit etwas Abstand konnte ich erkennen, welche Türen sich dadurch plötzlich auftaten und welche ungeahnten Fähigkeiten ich in mir mobilisierte.

Wenn ich heute auf meine bisherigen Krisen zurückblicke, sehe ich Narben. Jede Narbe steht für einen Schmerz, den ich durchlebt habe. Doch sie stehen auch für Heilung. Sie erinnern mich daran, dass ich trotz allem noch hier bin – vielleicht etwas verändert, vielleicht vorsichtiger an manchen Stellen, aber auch weiser und mit mehr Mitgefühl für mich selbst und andere. Resilienz bedeutet nicht, dass uns nichts mehr etwas anhaben kann. Es bedeutet, dass wir Vertrauen darin entwickeln, selbst schwere Zeiten zu überstehen und sogar aus ihnen zu lernen.

Hätte man mir mitten in meiner schlimmsten Krise gesagt, “Eines Tages wirst du dankbar auf diese Erfahrung zurückblicken”, ich hätte es wohl nicht geglaubt. Dafür tat es zu sehr weh. Aber heute kann ich in Ruhe sagen: Ich bin dankbar. Nicht dafür, dass es passiert ist – den Schmerz hätte ich mir gerne erspart. Sondern dafür, was ich daraus mitgenommen habe. Ich habe erfahren, wie tief meine eigene Stärke gehen kann. Und ich habe gelernt, dass nach jeder Nacht ein Morgen kommt, an dem die Sonne wieder aufgeht – und mit ihr ein kleines bisschen mehr Licht in mir selbst.

Eines Tages wirst du dankbar auf diese Erfahrung zurückblicken

Psychologischer Berater Tobias Kassühlke

Psychologischer Berater Tobias Kassühlke

Mut-Macher und bekennender Kaffee-Duft-Inhalierer.
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