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Liebe im Rudel – wenn Wölfe und Bären aufeinandertreffen

Manchmal kommt es mir so vor, als würde ich in einer Welt leben, die vor allem für Wölfe gemacht ist. Als Bär unter lauter Wölfen spüre ich täglich die Unterschiede. In Meetings zum Beispiel reden alle wild durcheinander, Ideen fliegen hin und her – das Rudel brainstormt. Für einen Wolf mag das total beflügelnd sein, doch mich strengt dieses Chaos schnell an. Ich ertappe mich dabei, wie mein Herz schneller schlägt und ich mich geistig zurückziehe, obwohl ich körperlich mitten unter ihnen sitze. Kennst du dieses Gefühl, unter lauter Wölfen anders zu sein?

Früher dachte ich, ich müsste einfach härter werden, lauter mitheulen, um dazuzugehören. Doch je mehr ich versuchte, mich anzupassen, desto verlorener fühlte ich mich. Mir wurde klar: Es liegt nicht daran, dass mit mir oder den anderen etwas falsch ist – wir ticken nur unterschiedlich. Die meisten Menschen um mich herum schienen echte „Wölfe“ zu sein: gesellig, laut, anpassungsfähig an jede Umgebung. Sie konnten im Büro das Telefon klingeln, Kollegen quatschen und Smartphones brummen haben und trotzdem konzentriert weiterarbeiten. Störreize blenden sie mühelos ausxn--pdagogik-plus-bfb.com. Ich dagegen bekam von all dem alles mit: jedes Seufzen, jede flackernde Neonlampe, die Atmosphäre im Raum. Als klassischer Bärentyp war ich reizoffen und habe unzählige Details wahrgenommen, wo der Wolfstyp längst filtertxn--pdagogik-plus-bfb.com. Das führt natürlich zu Missverständnissen: Die Wölfe konnten nicht verstehen, warum ich nach einem halben Tag Großraumbüro erschöpft bin. Und ich fühlte mich unverstanden, weil doch niemand sehen konnte, wie sehr mich dieser Dauerreiz überforderte.

Irgendwann hatte ich mein Schlüsselerlebnis. Ich saß nach der Arbeit völlig ausgelaugt im Auto und fragte mich: Muss ich mich ändern, um in dieser Welt bestehen zu können? Doch dann dämmerte es mir: Es muss sich etwas verändern – aber nicht ich als Mensch, sondern wie die Gesellschaft mit Unterschieden umgehtpodcast.de. Wenn ein Bär permanent versucht, wie ein Wolf zu leben, geht er daran kaputt. Genauso wenig sollte ein Wolf sich zwingen, zum Einzelgänger zu werden. Statt uns zu verbiegen, brauchen wir ein Umdenken im Miteinanderpodcast.de. Dieses Aha-Erlebnis hat mein Leben verändert. Plötzlich konnte ich offen darüber sprechen, was mein Bedürfnis ist. Ich erklärte meinen Kollegen zum Beispiel, dass ich nach einem großen Teammeeting kurz frische Luft und Ruhe brauche, um wieder klar denken zu können. Zu meiner Überraschung stieß das auf mehr Verständnis, als ich erwartet hatte. Viele hatten sich noch nie Gedanken darüber gemacht, dass jemand anders empfinden könnte als sie selbst. Diese Gespräche waren der Anfang von etwas Wichtigem: gegenseitigem Verständnis.

Heute versuche ich, als Brücke zwischen den Welten zu dienen. In meiner Familie ist das ebenso wichtig. Mein Partner ist ein echter Wolf – er liebt spontane Treffen, laute Musik und dass immer etwas los ist. Ich dagegen brauche meinen geschützten Rückzugsort. Früher führte das zu Streit: „Warum willst du schon wieder alleine sein?“ versus „Warum musst du immer Action haben?“ Jetzt, da wir wissen, dass Wolf und Bär unterschiedlich ticken, können wir darüber schmunzeln und Lösungen finden. Er gibt mir meinen Freiraum, ohne es persönlich zu nehmen. Und ich nehme ab und zu bewusst an seinem trubeligen Sozialleben teil – in kleinen Dosen, die sich für mich gut anfühlen. Wir haben gelernt: Empathie ist der Schlüssel. Kein Typ ist besser als der andere, und wir profitieren voneinander. Sein Wolfs-Mut hat mich schon oft aus meiner Komfortzone geholt, und meine Bären-Ruhe hat ihm in schwierigen Zeiten Halt gegeben.

Diese Folge zeigt, dass das Zusammenleben von Wölfen und Bären kein Kampf sein muss. Es kann eine Liebesgeschichte sein – eine Geschichte von Respekt und Mitgefühl. Wenn wir erkennen, dass Vielfalt unsere Gemeinschaft reicher macht, lösen sich viele Missverständnisse in Luft auf. Stell dir vor, was wir voneinander lernen können: Die Wölfe können entdecken, wie wohltuend Stille sein kann. Die Bären können erfahren, dass Gemeinschaft trägt und belebt. Am Ende wollen wir doch alle das Gleiche: angenommen werden, so wie wir sind.

Mir wird immer bewusster, dass eine Wolfsgesellschaft Platz für Bären haben muss – und umgekehrt. Jeder von uns trägt ein Stück Verantwortung dafür, dass sich alle wohler fühlen. Vielleicht fragst du dich, was du konkret tun kannst. Meine Antwort: Zuhören und aussprechen. Höre den Menschen um dich herum wirklich zu – vielleicht bemerkst du, wer eher Bär oder Wolf ist. Und sprich aus, was du selbst brauchst, statt es zu verstecken. Ein einfaches „Mir wird das hier gerade zu viel“ kann Wunder wirken, wenn es ehrlich und ruhig gesagt wird.

In einer Welt, die oft laut und hektisch ist, dürfen wir kleine Oasen füreinander schaffen. 🐺🧡🐻 Wir können gemeinsam Wege finden, besser zusammenzuleben, ohne dass jemand seine Natur verleugnen muss. Die Wahrheit ist: Wir brauchen einander. Wölfe geben der Gemeinschaft Tempo und Struktur, Bären bringen Tiefe und Achtsamkeit. Wenn wir lernen, uns gegenseitig so sein zu lassen, wie wir sind, entsteht echter Zusammenhalt. Vielleicht ist das die leise Revolution dieser Zeit – dass Wölfe und Bären nicht mehr gegeneinander antreten, sondern Hand in Hand durchs Leben gehen. Und genau dazu möchte ich dich mit dieser Episode ermutigen.

Psychologischer Berater Tobias Kassühlke

Psychologischer Berater Tobias Kassühlke

Mut-Macher und bekennender Kaffee-Duft-Inhalierer.
Du bist nicht hier, um perfekt zu funktionieren. Du bist hier, um du zu sein – ganz, verletzlich und echt. 💛

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Über diesen Blog

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In diesem Blog findest du ehrliche Impulse, psychologisches Know-how und praktische Tools für ein Leben mit mehr Selbstannahme, innerer Ruhe und echter Verbindung.
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Tobias Kassühlke

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