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Vertrautes Chaos oder stille Harmonie?

Kennst du das Gefühl, anders zu sein als die anderen? Schon in meiner Kindheit saß ich lieber still am Rand und habe beobachtet, während um mich herum das Rudel tobte. Die Klassenkameraden jagten lärmend über den Pausenhof – wie junge Wölfe im Spieltrieb – doch ich fühlte mich oft fehl am Platz. Damals dachte ich, mit mir stimme etwas nicht. Warum brauchte ich so viel Ruhe, während alle anderen scheinbar mühelos im Trubel aufgingen? Erst viel später habe ich verstanden, dass ich weder unnormal noch falsch bin – ich bin einfach ein anderer Typ Mensch.

Der Vergleich Wolf oder Bär hat mir dabei geholfen, mich selbst besser zu verstehen. Stell dir vor, es gibt zwei Archetypen: Bärentyp und Wolfstyp. Ein Bärentyp ist reizoffen, nimmt unglaublich viele Details wahr und braucht deshalb regelmäßig Rückzug und Ruhexn--pdagogik-plus-bfb.com. Ein Wolfstyp dagegen fühlt sich in der Gruppe pudelwohl, funktioniert am besten im Rudel und kann störende Umgebungsreize viel schneller ausblendenxn--pdagogik-plus-bfb.com. Als ich das zum ersten Mal hörte, machte es Klick. Plötzlich ergab so vieles Sinn: Meine Empfindlichkeit gegenüber lautem Durcheinander, mein Bedürfnis, mich nach einem anstrengenden Tag in meiner Höhle zurückzuziehen – all das ist kein Makel, sondern Teil meines Wesens als Bär. Und es gibt auch die anderen, die Wölfe, die genau das Gegenteil genießen: Sie lieben das laute Miteinander, brauchen Action und sind unruhig, wenn es zu still wird.

Mit dieser Erkenntnis kam ein großes Aufatmen. Ich bin nicht allein damit! Vielleicht erkennst du dich ja selbst in einer der beiden Beschreibungen wieder. Bist du derjenige, der auf Partys irgendwann erschöpft nach Hause möchte, weil dich das Stimmengewirr ermüdet? Oder blühst du gerade dann richtig auf, wenn viele Menschen um dich sind und es drunter und drüber geht? Egal, ob Bär oder Wolf, es gibt kein besser oder schlechter. Es sind einfach unterschiedliche Arten zu sein. Mir hat diese Metapher geholfen, mich selbst liebevoller anzuschauen – mit mehr Geduld und Verständnis.

Früher habe ich versucht, ein Wolf zu sein, weil ich dachte, nur so wäre ich normal. Ich habe mich in laute Gruppentreffen gedrängt und meine Pausen geopfert, um mitzuhalten. Das Ergebnis? Überforderung, das Gefühl von Chaos im Kopf und am Ende noch mehr Zweifel an mir selbst. Inzwischen erlaube ich mir, der Bär zu sein, der ich bin. Das bedeutet nicht, dass ich mich vor der Welt verstecke. Im Gegenteil: Ich lerne, meine Stärken anzuerkennen. Ein Bär hat zum Beispiel ein feines Gespür – ich merke Stimmungen und Details, die anderen entgehen. Das kann in Freundschaften und im Beruf unglaublich wertvoll sein. Ein Wolf wiederum bringt Energie ins Team und sorgt dafür, dass Bewegung in die Dinge kommt. Wir brauchen beide Qualitäten.

Die wichtigste Lektion aus dieser inneren Reise ist für mich die Selbstannahme. Ich darf so sein, wie ich bin. Wenn ich weiß, welcher Anteil in mir stärker ist – der wilde Wolf oder der sanfte Bär – kann ich besser für mich sorgen. An Tagen, an denen mir alles zu viel wird, denke ich: Okay, der Bär in mir braucht jetzt Ruhe. Und wenn ich mich einsam fühle, flüstert vielleicht der Wolf in mir: Geh raus, such deine Meute! Beide Stimmen in mir haben ihre Berechtigung. Dieser erste Schritt der Selbsterkenntnis, mir selbst ehrlich die Frage zu stellen „Bin ich ein Bär oder ein Wolf?“, hat mir geholfen, mich selbst mit neuen Augen zu sehen. Ich muss keinen inneren Kampf mehr führen, um jemand zu sein, der ich nicht bin.

Am Ende dieser Folge steht ein leises Verständnis: Du bist gut, so wie du bist – Bär, Wolf oder irgendwas dazwischen. Vielleicht entdeckst du dich in einem der Bilder wieder. Lass dir gesagt sein, dass deine Art einen Platz in dieser Welt hat. Für mich fühlt es sich ein bisschen so an, als hätte ich mein vertrautes Chaos endlich verstanden – und in eine stille Harmonie verwandelt. Und nun bist du dran: Welche Seite schlummert in dir? 🐻🐺

Psychologischer Berater Tobias Kassühlke

Psychologischer Berater Tobias Kassühlke

Mut-Macher und bekennender Kaffee-Duft-Inhalierer.
Du bist nicht hier, um perfekt zu funktionieren. Du bist hier, um du zu sein – ganz, verletzlich und echt. 💛

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Über diesen Blog

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In diesem Blog findest du ehrliche Impulse, psychologisches Know-how und praktische Tools für ein Leben mit mehr Selbstannahme, innerer Ruhe und echter Verbindung.
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Tobias Kassühlke

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